Digitale Sonderausstellung

Stimmungen und Phantasien
Die Füssener Künstler Franz und Gerhard Gingele

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Im Zentrum der Ausstellung stehen der Füssener Kunstmaler Franz Gingele und sein Sohn, der Restaurator und Künstler Gerhard Gingele. Inspiriert vom jeweiligen Kunstbegriff ihrer Zeit, fing Franz Gingele Landschaften und Stimmungen ein, während Gerhard Gingele seiner Phantasie freien Lauf ließ.
Franz Gingele (1898-1970) zog es schon als Schüler hinaus in die Natur, um dort sehen zu lernen und das Gesehene in Bilder umzusetzen. Nach der Volksschule in Füssen machte er eine Malerlehre. Ab 1915 besuchte er in München Abendkurse an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste, ehe er 1917 zum Militär eingezogen wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg wählte Franz Gingele das freie Leben eines Kunstmalers. Er durchstreifte neben seiner Allgäuer Heimat auch die Landschaften Österreichs, Italiens und Frankreichs; Meer und Gebirge liebte er gleichermaßen. Mit dem Lebenswerk seines künstlerischen Vorbildes Paul Cezanne (1839-1906) beschäftigte er sich eingehend.
Ab 1931 studierte Franz Gingele in Berlin an der Preußischen Akademie der Künste bei dem Genre- und Historienmaler Professor Arthur von Kampf (1864-1950). Das Geld für Reisen und Malstudium verdiente er sich den Winter über als einer der ersten bayerischen Skilehrer.
1942 wurde er wieder zum Kriegsdienst eingezogen. Als er am Ende des Zweiten Weltkriegs in Marseille in Kriegsgefangenschaft geriet, ließen sich amerikanische Offiziere Provence-Landschaften von ihm malen.
Nach seiner Heimkehr wurde er 1946 Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler Schwaben-Süd und war an vielen Ausstellungen u.a. in Berlin, München, Augsburg, Kempten, Sonthofen, Marktoberdorf und Füssen beteiligt.
Als Mitbegründer der „Notgemeinschaft Füssener Künstlerring“ organisierte Franz Gingele mit Genehmigung der amerikanischen Militärregierung ab 1948 Ausstellungen im Kemenatenbau von Schloss Neuschwanstein und in der Orangerie des Barockklosters St. Mang. Die Begegnungen mit Künstler-Kollegen wie Karl Peter Röhl, Heinz Tetzner, Otto Sonnleitner, Paul Seegiesser oder Percy Rings waren für ihn sehr inspirierend. Seine Landschaften sind von Stimmungen durchdrungen, immer verraten sie auch eigenes Empfinden.
Gerhard Gingele (1950-2016) wuchs im gastfreundlichen Haus seiner Eltern Franz und Bernhardine auf, in das Künstlerkollegen gerne zu Besuch kamen. Diese Prägung wurde entscheidend für seinen beruflichen Werdegang.
Am Anfang stand eine solide Handwerksausbildung bei dem renommierten Kunst- und Kirchenmaler Josef Lorch in Füssen. Ihm verdankte Gerhard Gingele ein sehr vielschichtiges Wissen und auch das Erlernen alter Techniken bei der Mitarbeit an bedeutenden Restaurierungen, u.a. am Hohen Schloss in Füssen, am Lindauer Rathaus oder in der Asam-Kirche in München. Nach einem Studium an einer Schule für Gebrauchsgrafik in München arbeitete er nochmals für Josef Lorch, ehe er sich als Restaurator und Graphiker in Füssen niederließ. Neben der Restaurierung zahlreicher Kirchen im süddeutschen Raum stand er auch für die Restaurierung des Schlosses Hohenschwangau und des Hotels „Alpenrose“ am Alpsee.
Als Künstler und Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler verstand es Gerhard Gingele, die ihm vererbten Talente zu nutzen und trotzdem seinen eigenen Weg und Stil zu finden. Seine Impressionen sammelte er auf Reisen durch Irland, Italien, Griechenland, Indien, Nepal, Thailand und Peru: „Es ist für uns schier unvorstellbar, wie intensiv das Licht dort ist, wie stark die Kontraste zwischen Dunkel und Hell auf den griechischen Inseln oder in der unendlichen Weite Mittelasiens oder Südamerikas sind.
Die Ausstellung zeigt Ölgemälde, Aquarelle, Holzschnitte, Acrylgemälde, Collagen und Zeichnungen. Die meisten Werke werden dankenswerterweise von Frau Irmgard Wille-Gingele zur Verfügung gestellt.
Die objektschonende LED-Beleuchtung der Sonderausstellungsräume und die neuen Ausstellungsvitrinen werden gefördert vom Deutschen Verband für Archäologie und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die digitale Umsetzung der Ausstellung erfolgte durch den Füssener Fotografen Simon Toplak.

Lechhalde 3, 87629 Füssen
Eingang durch den Klosterhof
Hier finden Sie das Museum im Opens external link in new windowStadtplan

Öffnungszeiten

Winteröffnungszeiten:
bis 24. März 2024:
Freitag bis Sonntag
13 – 16 Uhr

Osterferien:
Dienstag, 26. bis Sonntag, 31. März 2024
täglich 13 – 16 Uhr

Sommeröffnungszeiten:
ab 2. April 2024:
Dienstag bis Sonntag
11 – 16 Uhr

Flyer

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Eindrücke aus dem Museum

Klosterrundgang im Allgäu.tv

Sarah Brightman und Vincent Niclo singen in der Klosterbibliothek

Führungen

Nach Vereinbarung (nur zu den regulären Öffnungszeiten)
Buchung: Tel. +49 (0)8362 903 143, museum@stadt-fuessen.de
Gebühr: 40 € zuzgl. Eintritt 4 € pro Person (max. 20 Personen)

Führung durch Kirche und Kloster St. Mang (durch Kirchenführer)
Jeden Samstag 10.30-12.00 Uhr (7. Mai bis 5. November)
Freier Eintritt, Treffpunkt Kircheneingang

Führung durch Kirche St. Mang, Krypta, Gruft und Annakapelle mit Totentanz (durch Kirchenführer)
Jeden Dienstag 15.30-16.45 Uhr (3. Mai bis 1. November)
Freier Eintritt, Treffpunkt Kircheneingang

Eintrittspreise

Erwachsene 6 €, ermäßigt 5 €
Kombikarte Museen 9 €
Unter 18 Jahren frei
Schulklassen frei

Kontakt

Tel. +49 (0)8362 903 143, museum@stadt-fuessen.de



Musikinformationszentrum:

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