Abschlusskonzert: Cello x 4

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Julian Steckel, Foto: Marco Borggreve
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Thomas Demenga, Foto: Ismael Lorenzo
PatrickDemenga
© Patrick Demenga
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Christian Poltéra, Foto: Irene Zandel

Samstag, 9. September 2023, 19.00 Uhr

Julian Steckel
Thomas Demenga
Patrick Demenga
Christian Poltéra
 

Der Abschluss des diesjährigen Festivals ist nicht nur viel-, sondern ganz präzise: sechzehnsaitig. Der neue künstlerische Leiter des Festivals, Julian Steckel, hat gleich drei Zunftgenossen von internationalem Format und Renommee eingeladen: die Brüder Thomas und Patrick Demenga sowie ihren gemeinsamen Kollegen Christian Poltéra. Die Vier bilden ein “Ensemble”, dem augenscheinlich keine Grenzen gesetzt sind: Vom französischen und deutschen Barock über Niccolò Paganini bis zu den “Klassikern” des späteren 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts (Dutilleux, Lutosławski, Berio, Halffter) reicht der Bogen, der ein unglaubliches Finale in Peter Tschaikowskys berühmten Rokoko-Variationen findet – die freilich nicht von einem Solocellisten und einem Kammerorchester, sondern von vier Celli im munteren Quartettspiel bestritten werden. Thomas Demenga hat dieses Arrangement verfasst, das zu einer Hymne an den herrlichen, vielsaitigen, warmen Klang des Instruments geraten ist.

Julian Steckel
Musik entsteht aus einer Erfüllung. Das Publikum spürt, ob auf der Bühne jemand empfindet, was er ausdrückt, oder imitiert, was er glaubt, empfinden zu müssen. Julian Steckel spielt wie jemand, der etwas Lebendiges zu teilen hat. „Als Interpret vertraue ich meiner inneren Landschaft immer mehr und lasse das Publikum hinein. Es ist eine Verwundbarkeit, die einen letztlich aber stärker macht.“ Er ist sich dabei seiner Verantwortung für das bewusst, was häufig der ‚Wille des Komponisten‘ genannt wird: In der ernsthaften Auseinandersetzung mit der Partitur spürt er den Verbindungen nach, die ein Stück im Inneren zusammenhalten. „Wenn du nur ein Zimmer einer Wohnung kennst und nicht weißt, dass die Wohnung noch sieben weitere hat, kannst du nicht einmal das Zimmer verstehen.“ Erfahrungen, Erinnerungen, Orte, Begegnungen häuft das Leben automatisch an. Was einen Menschen auszeichnet ist, wie er daraus hervorgeht: Nach dem Gewinn des ARD-Musikwettbewerbs 2010 ging Julian Steckels Solokarriere los.

Christian Poltéra “entlockt seinem Instrument Klangfarben, die unter die Haut gehen: Mal sind es Basstöne, vibrierend und rauh wie die alle Höhen und Tiefen des Lebens bergende Stimme eines sehr alten Bluessängers, mal wird das Cello zum lyrischen Tenor mit weichem Timbre” (Süddeutsche Zeitung).
Schon in jungen Jahren entschied sich der Schweizer Künstler für das Cello. Er begann seine Studien bei Nancy Chumachenco und setzte diese dann bei Boris Pergamenschikov und Heinrich Schiff in Salzburg und Wien fort. 2004 wurde er mit dem Borletti-Buitoni Award und als BBC New Generation Artist ausgezeichnet. Zwei Jahre später konnte er als “Rising Star” zwei Jahre lang in allen großen europäischen Konzertsälen spielen. Seit 2013 ist Poltéra künstlerischer Leiter der Kammermusiktage in der Bergkirche Büsingen. Zudem ist er Dozent an der Hochschule Luzern und gibt regelmäßig Meisterkurse.

Patrick Demenga studierte am Konservatorium Bern sowie bei Boris Pergamenschikow in Köln und bei Harvey Shapiro in New York. Mehrere Preise standen am Anfang einer Karriere, die den Künstler zu internationalem Ansehen führte. Patrick Demenga leitet seit 1995 eine Konzertausbildungsklasse an der Hochschule für Musik in Lausanne und gibt verschiedene internationale Meisterkursen. Seit 2020 unterrichtet er des weiteren an der Musikakademie im italienischen Pinerolo. Von 1995 bis 2015 war er künstlerischer Leiter der von ihm gegründeten Vier Jahreszeiten-Konzerte in Blumenstein (CH), seit 2005 ist er Intendant der Musikfestwoche Meiringen. Überdies wirkte er von 2002 bis 2006 als künstlerischer Leiter des Cello-Festivals VIVA CELLO Liestal.
Musikalisch bewegt sich Patrick Demenga gerne im Spannungsfeld zwischen großen Werken und selten gespielten Kreationen. Gerade in dieser Verbindung findet er zu seiner außergewöhnlichen Ausdruckskraft.

Der international renommierte Schweizer Solist, Komponist und Pädagoge Thomas Demenga gehört zu den herausragenden Cellisten und Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit. Er konzertiert als Kammermusiker und Solist bei vielen wichtigen Festivals und Musikzentren der Welt. Er setzt sich intensiv mit der Interpretation in den verschiedenen Stilepochen auseinander, Improvisation und Neue Musik sind wichtige Aspekte in seiner künstlerischen Arbeit. Er zeigt eine einzigartige musikalische Sprache als Komponist und Interpret mittels zahlreichen Aufführungen von Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Von 2001 bis 2006 war er Intendant des Festivals “young artists in concert” in Davos. Beim Lucerne Festival wirkte er im Sommer 2003 als “artiste étoile”. Von 2011 bis 2021 war er künstlerischer Leiter der Camerata Zürich. Eine umfangreiche Diskographie dokumentiert seine künstlerische Arbeit, in der eigene Werke eine gewichtige Rolle spielen.

Programm:
Johann Sebastian Bach   Ave Tommoso
(Bearbeitung Thomas Demenga)
Henri Dutilleux  3 strophes sur le nom de SACHER
Jean-Baptiste Barrière  Sonate G-Dur für 2 Celli
Witold Lutostawski  Sacher-Variotion für Cello solo
Niccolò Paganini  Moses-Variationen für 2 Celli
Luciano Berio  “Les mots sont allés…”
Friedrich August Kummer  Duo für 2 Celli
Cristóbal Halffter  Variationen über das Thema “SACHER”
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky  Rokoko-Variationen für 4 Celli
(Bearbeitung Thomas Demenga)


Veranstaltungsort
Kaisersaal im Barockkloster St. Mang
Lechhalde 3, 87629 Füssen

Kartenvorverkauf
(ab 27.06.2023)
» Tourist Information Füssen
» Telefonisch unter 0831/206-5555
» www.allgaeuticket.de
   (gegebenenfalls zusätzlich Gebühren)

Veranstalter
Stadt Füssen, Abteilung Kultur
Lechhalde 3, 87629 Füssen
Tel. + 49 (0) 8362 903146
kultur@fuessen.de
www.festival-vielsaitig.fuessen.de

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