Aris Quartett

Donnerstag, 8. September 2022, 19.00 Uhr

Aris Quartett, Foto: Sophie Wolter
Aris Quartett, Foto: Sophie Wolter

Anna Katharina Wildermuth  Violine
Noémi Zipperling  Violine
Caspar Vinzens  Viola
Lukas Sieber  Violoncello

Werke von Haydn, Schulhoff und Grieg

Dem Publikum im Kaisersaal steht ein „halbes“ Debüt bevor: Das Ensemble des Abends gastiert zwar zum ersten Mal beim Festival vielsaitig, hat aber schon im Rahmen der Kaisersaalkonzerte 2020 mit Werken von Mendelssohn, Schumann und Beethoven einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen, dass eine Wiedereinladung nach Füssen nur ein Frage der Zeit war, die dann schneller kam, als man zu hoffen wagte – denn die vier Musiker gehören, seit sie sich 2009 als Aris Quartett zusammenfanden, zu den vielbeschäftigten Vertretern ihrer Zunft und haben sich bereits um die halbe Welt gespielt. Wie auch nicht, wo doch die Schüler des legendären Alban Berg-Primarius Günter Pichler sich bei zahlreichen renommierten Wettbewerben profiliert und mittlerweile auch mit ihren Tonträgerproduktionen bemerkenswerte Akzente gesetzt haben.

Zum Auftakt ihres neuen Programms haben die vier jungen Leute einen jener ewig jungen Komponisten gewählt, der auch mit im offiziellen Rentenalter noch Funken sprühen konnte wie nur einer: Joseph Haydn, der Meister auf vielen Gebieten, kommt mit einem der sechs Quartette zu Worte, die er 1796/97 für den ungarischen Joseph Georg von Erdődy komponiert hat. Der wird an der Kollektion seine helle Freude gehabt haben – nicht zuletzt an dem sogenannten „Quintenquartett“, in dem der unerschöpfliche Meister der motivischen Ökonomie einmal mehr vorführte, welch temperamentvolle Wirkungen durch einfachste Mittel zu erzeugen sind.

An zweiter Stelle steht ein Werk des Pragers Erwin Schulhoff, dessen Œuvre in den letzten Jahrzehnten wieder viel positive Aufmerksamkeit genießt, nachdem es zu Deutschlands finstersten Zeiten in Acht und Bann geraten war. Die Fünf Stücke für Streichquartett, die ihrem Autor 1924 beim Fest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Salzburg den Durchbruch brachten, bilden eine fünfsätzige Tanzsuite, in der freilich an die Stelle von Allemanden, Couranten, Sarabanden, Giguen und ähnlich aristokratischen Stücken ein schräger Wiener Walzer, eine gitarristisch geklimperte Serenata, ein moderner tschechischer Furiant, eine Tango milonga und eine Tarantella überwältigen.

Ein weiterer Premierenerfolg beschließt nach der Pause den Abend: das 1878 in Köln aus der Taufe gehobene Streichquartett g-Moll op. 27 des Norwegers Edvard Grieg – ein kraftvolles, farbenfrohes Werk, das den tänzerisch geprägten Abend mit seinem abschließenden Saltarello auf furiose Weise abrundet. Ein zeitgenössischer Berichterstatter stellte fest, dass das Werk „von Original der Erfindung strotzt, dass aus seinem gedanklichen Gehalt mancher Capellmeister und Commis voyageur in Musikartikeln auf Jahre hinaus Vorrat schöpfen könnte“. Was zu beweisen war …

Veranstaltungsort  Kaisersaal im Barockkloster St. Mang
Lechhalde 3, 87629 Füssen

Eintritt  34,00 EUR  •  ermäßigt 30,00 EUR  •  Schüler/Studenten 18,00 EUR

Kartenvorverkauf
» Tourist Information Füssen
» Telefonisch unter 0831/206-5555
» www.allgaeuticket.de
(gegebenenfalls zusätzlich Gebühren)


Veranstalter

Stadt Füssen, Abteilung Kultur
Lechhalde 3, 87629 Füssen
Tel. + 49 (0) 8362 903146
kultur@fuessen.de
www.festival-vielsaitig.fuessen.de
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