Samstag, 3. September 2022, 19.00 Uhr
Lena Neudauer Violine
Julian Steckel Violoncello
Matthias Kirschnereit Klavier
Füssener Schubertiade
Am 31. Januar 2022 war es genau 2¼ Jahrhunderte her, seit das dreizehnte (von insgesamt zwanzig) Kindern des Wiener Schulmeisters Franz Theodor Schubert und seiner Gemahlin Elisabeth das Licht der Welt erblickte – ein scheinbar „alltägliches“ Vorkommnis also, das allerdings, wie sattsam bekannt, tiefe Spuren in der Musik hinterlassen hat.
Aus Anlass dieses „kleinen“ Jubiläums veranstalten Matthias Kirschnereit, der diesjährige künstlerische Leiter des Festivals vielsaitig Füssen, die Geigerin Lena Neudauer und der Cellist Julian Steckel, der von der nächsten Saison an ein gewichtiges Wort bei der vielsaitigen Programmgestaltung mitreden wird, eine „Schubertiade“, deren Werkfolge auf abwechslungsreiche Weise veranschaulicht, wie sich die schöpferischen Horizonte des ewig jung gebliebenen Komponisten binnen kürzester Zeit erweiterten.
Als Rahmenhandlung präsentieren die drei Musiker zwei Werke des Jahres 1827, die offenbar in einem ganz direkten Zusammenhang stehen: Das Notturno Es-Dur D 897, das den Abend um 19.00 Uhr einleitet, dürfte Franz Schubert ursprünglich als langsamen Satz seines Klaviertrios B-Dur D 898 entworfen haben, mit dem das Konzert seinen geradezu symphonischen Abschluss findet. Zwischen diesen „Tutti“ erklingt zunächst die Sonate a-Moll D 385 für Violine und Klavier, in der der damals 19-jährige bisweilen denselben „jugendlich-tragischen“ Ton anschlägt wie in seiner vierten Symphonie. Leise Echos der „Unvollendeten“ hingegen lassen sich in der 1824 entstandenen a-Moll-Sonate ausmachen, die Schubert – ohne an die Konsequenzen zu denken – für den Virtuosen Vincenz Schuster geschrieben hat: Der Arpeggione, ein hybrides Instrument aus Violoncello und Gitarre, war eine jener musikhistorischen Modeerscheinungen, die sich ebensowenig durchsetzen konnten wie das Claviorganum, das Bogenklavier und andere Zwitter. Die musikalische Substanz freilich ging nicht verloren: Insbesondere unter den Händen ausdrucksvoller Cellisten entfaltet die konzertant angelegte „Arpeggione-Sonate“ D 821 immer wieder ihren wunderbaren Reichtum. Danach ist eine Konzertpause angebracht …
In diesem Jahr ist Matthias Kirschnereit künstlerischer Leiter unseres Festivals vielsaitig. Seit vielen Jahren ist Kirschnereit jeden Sommer bei uns in Füssen zu Gast und so war es uns eine Ehre, ihn anlässlich seines 60. Geburtstages zum künstlerischen Berater unserer Jubiläumsausgabe zu wählen.
Danach wird er den Stab an den Cellisten Julian Steckel weiterreichen.
Das Spiel Julian Steckels ist von einer Mühelosigkeit, die keine technischen Grenzen zu kennen scheint. Eine energische Kraft, die aus wenig Aufwand entsteht. Etwas, was viele suchen und nur wenige finden. Talent und die Kindheit im musikalischen Elternhaus sieht er als Geschenk, genau wie die Begegnung mit seinen Lehrern. „Schon mein erster Lehrer hatte Leichtigkeit und Einfachheit zum Kernprinzip des Spielens erhoben. Hör dir zu, plane, was du tust, mach es lieber gleich richtig. Dieser Einsicht verdanke ich eigentlich alles.“
Lena Neudauer ist eine „viel gefragte Künstlerin, die mit der Klarheit und Kraft, der Anmut und Seelentiefe ihres Geigenspiels ein internationales Publikum begeistert“, erkannte der Musikberichterstatter des Focus. Die von Christoph Poppen sowie von Helmut und Zehetmair ausgebildete Künstlerin hat ihre Aufgeschlossenheit gegenüber den unterschiedlichsten musikalischen Richtungen immer weiter entwickelt und einen überzeugende Brückenschlag zwischen der Avantgarde und der historisch informierten Aufführungspraxis zustande gebracht.
Veranstaltungsort Kaisersaal im Barockkloster St. Mang
Lechhalde 3, 87629 Füssen
Eintritt 34,00 EUR • ermäßigt 30,00 EUR • Schüler/Studenten 18,00 EUR
Kartenvorverkauf ab 4. Juli 2022
» Tourist Information Füssen
» Telefonisch unter 0831/206-5555
» www.allgaeuticket.de
Veranstalter
Lechhalde 3, 87629 Füssen
Tel. + 49 (0) 8362 903146
kultur@fuessen.de
www.festival-vielsaitig.fuessen.de