Mittwoch, 31. August 2022, 19.00 Uhr
Leonkoro Quartett
Jonathan Masaki Schwarz Violine
Amelie Cosima Wallner Violine
Mayu Konoe Viola
Lukas Minoru Schwarz Violoncello
Julian Steckel Violoncello
Karin Wolf Viola
Eröffnungskonzert „Horizonte“
Werke von Haydn, Ravel und Brahms
Das diesjährige Festival vielsaitig beginnt als Lehrstück über die Kunstfertigkeit, tiefgreifende Wandlungen im System durch ein kleinstmögliches Maß an spürbaren Veränderungen in eine ebenso traditionsbewusste wie gedeihliche Zukunft zu lenken.
Gewiss markierte das Ausscheiden des Verdi Quartetts, das als künstlerisches Beratergremium lange Zeit das vielsaitige Gesicht der spätsommerlichen Musikereignisse am Lech mitbestimmte, einen Einschnitt. Doch schon im Auftaktkonzert des Festivals wird deutlich, dass das Kulturamt der Stadt Füssen als Veranstalter und Matthias Kirschnereit als derzeitiger Ratgeber diese Lücke mit faszinierender Eleganz geschlossen haben: durch die Verpflichtung des jungen, erst vor drei Jahren in Berlin gegründeten Leonkoro Quartetts.
Die vier Musiker studierten die letzten Feinheiten des Quartettspiels beim Artemis Quartett in Berlin und bei Günter Pichler, dem legendären Primarius des Alban Berg Quartetts, in Madrid. Die Resultate ließen nicht auf sich warten: Schon im Gründungsjahr 2019 gab es beim Internationalen Wettbewerb im italienischen Lucca den Ersten Preis, dem sich binnen kürzester Zeit weitere renommierte Auszeichnungen anschlossen – unter anderem der Publikumspreis des Premio Paolo Borciani 2021.
Dass dieser Preis voll und ganz verdient war, demonstriert das Leonkoro Quartett am 22. August mit einem Programm, das dem Motto des diesjährigen Festivals vielsaitig wie angegossen passt. Horizonte nämlich öffnen sich nicht nur vor der fabelhaften Formation aus Berlin – sie eröffneten sich auch den „jungen“ Komponisten, die im Kaisersaal zu Worte kommen werden: Der 39-jährige Joseph Haydn wandelte auf neuen kammermusikalischen Wegen, als er das frühlingsfrische, vom Tirilieren munterer Vogelschwärme durchzogene C-Dur-Quartett op. 33 Nr. 3 schrieb; der 27-jährige Maurice Ravel nahm mit seinem Quartett in F-Dur den letzten Versuch, den begehrten Prix de Rome zu ergattern, den er skandalöserweise wieder nicht erhielt; und Johannes Brahms, weiland durchaus noch jugendlicher Schwärmereien fähig, verfasste im gleichen Alter wie sein viel jüngerer Kollege aus Frankreich das erste der zwei Sextette, in denen er – vermutlich wieder einmal (hoffnungslos) verliebt – nach Herzenslust den satten, schwelgerischen Wohlklang der Streichinstrumente auskostete.
Das Leonkoro Quartett wird hier durch zwei Gäste verstärkt, die besser nicht hätten gewählt sein können: In Karin Wolf, der Bratschistin des inzwischen „pensionierten“ Verdi Quartetts und dem Cellisten Julian Steckel, der dem Festival vielsaitig Füssen künftig mit Rat und Tat zur Seite steht, verbinden sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu der klaren Aussage, dass es auch hinter diesen „Horizonten“ weitergehen wird.
Veranstaltungsort Kaisersaal im Barockkloster St. Mang
Lechhalde 3, 87629 Füssen
Eintritt 34,00 EUR • ermäßigt 30,00 EUR • Schüler/Studenten 18,00 EUR
Kartenvorverkauf ab 4. Juli 2022
» Tourist Information Füssen
» Telefonisch unter 0831/206-5555
» www.allgaeuticket.de
Veranstalter
Lechhalde 3, 87629 Füssen
Tel. + 49 (0) 8362 903146
kultur@fuessen.de
www.festival-vielsaitig.fuessen.de